Windenergie in Dirmstein – Fakten statt Mythen

Ansicht der Gemeinde Dirmstein in der Pfalz
Datum
13.9.2025
Windenergie in Dirmstein – Fakten statt Mythen
Fakten statt Mythen zum geplanten Windpark Dirmstein

Windenergie in Dirmstein – Fakten statt Mythen

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Dirmstein, Obersülzen und Umgebung,

nachdem in den vergangenen Wochen zunächst Transparente an Privatgrundstücken angebracht und in den letzten Tagen auch Flugblätter in Ihren Briefkästen verteilt wurden, möchten wir den dort verbreiteten Desinformationen Fakten gegenüberstellen, die einer Überprüfung standhalten. Als Jugendliche, Erwachsene, Eltern und Großeltern, als Naturfreunde, Gemeinderatsmitglieder und Einwohner Dirmsteins übernehmen wir Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft unserer Kinder und unserer Heimat.

Zusammenfassung:

Kaum eine der elf von der Bürgerinitiative „Nein zum Windpark Dirmstein“ in ihrem jüngsten Flyer aufgestellten Behauptungen hält einer Überprüfung stand. Vielmehr werden Mythen verbreitet, die eine zukunftsorientierte, menschen- und umweltfreundliche sowie nachhaltige Entwicklung unserer Region in Frage stellen. Mit schlichten Schlagworten kann man den komplexen Themen Energiewende und Klimawandel nicht gerecht werden. Deshalb nehmen Sie sich bitte die Zeit und lesen Sie hier weiter:

Zur Landschaftsveränderung:

Ja, Windräder sind sichtbar – wie jede Infrastruktur, die wir für unser tägliches Leben benötigen. Doch während Kohlekraftwerke und Atommeiler langfristig die Landschaft verändern und permanent gefährliche Hinterlassenschaften produzieren, sind Windkraftanlagen vergleichsweise leicht rückbaubar und emissionsarm. Das fortgesetzte Verbrennen endlicher fossiler Energieträger wie Öl, Kohle und Gas führt zu einer Verschärfung des Klimawandels, der mit seiner zunehmenden Zahl an Extremwetterereignissen unsere Gesundheit, unsere Landschaft und Weinberge bedroht. Studien zeigen zudem: Die Akzeptanz von Windrädern steigt deutlich, wenn die Anlagen in Betrieb sind. Aus „Industrieanlagen“ werden schnell Symbole für zukunftsorientierte Gemeinden.

Zu Gesundheit und Lärm:

Moderne Windkraftanlagen erzeugen in 500 Metern Entfernung einen Schallpegel von etwa 35-40 Dezibel, vergleichbar mit leisem Flüstern oder dem Rascheln von Blättern. Die strengen gesetzlichen Grenzwerte werden beim Windpark Dirmstein eingehalten. Die behaupteten gesundheitlichen Risiken durch Infraschall sind wissenschaftlich nicht belegt. Das Umweltbundesamt, die Weltgesundheitsorganisation und zahlreiche unabhängige Studien haben wiederholt bestätigt: Von Windkraftanlagen geht bei Einhaltung der Abstände kein gesundheitliches Risiko aus. Im Gegensatz dazu sind die

Folgen der Nutzung fossiler Energieträger durch Luftverschmutzung und zunehmende Extremwetterereignisse wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen.

Zu Immobilienwerten:

Mehrere unabhängige Studien, u.a. des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), konnten keinen systematischen Wertverlust von Immobilien durch Windkraftanlagen nachweisen. Im Gegenteil: Gemeinden mit starker erneuerbarer Energieerzeugung profitieren oft von höheren Steuereinnahmen, besserer Infrastruktur und zukunftsfähigen Arbeitsplätzen – Faktoren, die den Immobilienwert positiv beeinflussen.

Zum Naturschutz:

Der Windpark Dirmstein wurde auf Basis umfangreicher ökologischer Gutachten geplant. Vogelschutzgebiete wurden ausgespart und modernste Technologien wie Vogeldetektionssysteme werden installiert. Zum Vergleich: Durch Glasscheiben sterben jährlich etwa 100 bis 115 Millionen Vögel in Deutschland. Etwa dieselbe Zahl wird durch Katzen getötet. Dem gegenüber stehen durchschnittlich etwa 5 Vögel pro Windrad jährlich, also rund 85 für den Windpark Dirmstein mit seinen projektierten 17 Windrädern. Die behauptete Bodenkontamination durch „Rotorabrieb“ entspricht nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Moderne Rotorblätter bestehen aus recycelbaren Verbundwerkstoffen, die kaum schädliche Stoffe an die Umwelt abgeben. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stuft z.B. das zum Bau von Rotorblättern häufig verwendete Polyurethan als gesundheitlich unbedenklich und lebensmittelsicher ein. Abermals zum Vergleich: Im Mittel beträgt der Abrieb an den Rotorblättern einer Windanlage 2,74 kg pro Jahr. Bei 28.611 Windenergieanlagen an Land (Stand 16.07.2024) ergeben sich somit 78.394,14 kg pro Jahr. Die jährlichen Abriebwerte von Reifen belaufen sich auf 102.090.000 kg, die von Schuhsohlen auf 9.047.000 kg

Zur Wirtschaftlichkeit:

Die Region um Dirmstein eignet sich nachweislich für Windkraft, wie langjährige, systematische Windmessungen belegen. Die neueste Generation von Windkraftanlagen kann auch bei mittleren Windgeschwindigkeiten effizient Strom erzeugen. Die Stromerzeugungskosten durch Windkraft liegen heute deutlich unter denen konventioneller Kraftwerke und sind zudem unabhängig vom teuren und durch politische Unsicherheiten geprägten Import von Kohle oder Gas. Durch das neue Windenergie-Beteiligungsgesetz fließen zudem bis zu 0,2 Cent pro Kilowattstunde direkt an die Standortgemeinden. Für Dirmstein bedeutet das Einnahmen im sechsstelligen Bereich, die für Gemeinschaftsprojekte wie den Bau des neuen Kindergartens für Dirmstein und Obersülzen genutzt werden können.

Fazit:

Nach Studien, die das Bundeswirtschaftsministerium veröffentlicht hat, steigen die erwarteten jährlichen Folgekosten des Klimawandels immer stärker an und summieren sich bis ins Jahr 2050 auf 280 bis 900 Mrd. Euro! Zu den betrachteten Klimawirkungen gehören unter anderem Ertragsausfälle in der Landwirtschaft, Beschädigung oder Zerstörung von Gebäuden und Infrastrukturen durch Starkregen und Überflutung, Beeinträchtigung des Warenverkehrs und Auswirkungen auf das Gesundheitssystem. Mit dem Windpark wird uns in Dirmstein und Umgebung eine Möglichkeit eröffnet, dieser besorgniserregenden Entwicklung aktiv entgegenzusteuern. Die vielerorts brennenden Wälder der vergangenen Wochen, durch die allein in Europa Millionen von Tieren und dutzende Menschen ums Leben kamen, machen deutlich, dass uns wenig Zeit zum Handeln bleibt. Der Windpark Dirmstein kann mit der Produktion von rund 200.000 MWh grünem Strom pro Jahr über 70.000 Tonnen CO2 gegenüber einem Gaskraftwerk einsparen. Wollen wir auf diese Chance verzichten?

Zugehörige Dateien
Informationen
13.9.2025
Windenergie in Dirmstein_Fakten_Mythen

Aktuelle News

Hier finden Sie die aktuellsten Beiträge

No items found.

Aktuelle Termine

Hier finden Sie die neuesten Termine der FWG Dirmstein.
Hier können uns regelmäßig persönlich treffen und kennenlernen.
Wir freuen uns auf die Begegnungen mit Ihnen.

Zu Allen Terminen
20
Sep
2025
Mitglieder Grillfest der FWG Dirmstein
Familie Keiser Hauptstrasse 12b 67246 Dirmstein
18:00
22:00
Uhr
Ort finden

Wir freuen uns über jeden Gast und jedes neue Mitglied!

Sie sind kommunalpolitisch interessiert und wollen sich mit der FWG für die Zukunft Dirmsteins einsetzen? Nutzen Sie einfach den Link zu unserem Mitgliedsformular und werden Sie Mitglied!